Bipolare Störung, Größenwahn, Schwermut, Manie, Depression oder eine Schwäche, die sich in ein Talent verwandeln kann.

Motiviert durch eine private Gruppe, in der es sehr häufig um den Größenwahn geht und wie dieser in den Griff zu bekommen sei, hier mein Versuch der Darstellung. Dazu ein Ausflug in die Bipolare Störung, ein Krankheitsbild mit einem hohen Leidensdruck und extremen Phasen von Stimmungsschwankungen. Es ist dieses Himmelhochjauzend und zu Tode betrübt. Jeder meint diese Stimmungsschwankungen zu kennen, verwendet daher schnell das Wort Depression um die eigene Stimmungslage zu beschreiben. Das wird dem Begriff und dem Leidensdruck nicht gerecht.
Die Manie, ein Zustand des Stimmungshoch, gerne auch mit Gereiztheit und emotionaler Erregung bis zur Euphorie und eines Gefühls alles im Leben zu sein und erreichen zu können. Der König der Welt!!!Das Denken ist unfassbar schnell, dabei eine Ideenflucht – kein Zusammenhang in den Gedanken, jeder Gedanken wird kommuniziert – ungefiltert. Themen können in einem Satz wechseln, die Beantwortung einer „normalen“ Frage scheint nicht möglich. Dazu eine erhöhte Impulsivität, Kauflust, nein gar ein Kauf- und Verkauf- und Kündigungswahn. Alles wird verändert, dabei ist kein Zugang möglich und eine normale Autofahrt kann vor dem Baum enden. Das Selbstwertgefühl und auch das Selbstbewusstsein sind gesteigert. Dem Gegenüber steht die Depression, die in der Regel auf eine manische Phase folgt. Da stehen Schwermut, Ängste, blockierte Emotionen und ein Pessimismus im Vordergrund. Genau das Gegenteil zur Manie. Hier ist das Denken extrem verlangsamt, gar gehemmt und auch die Sprache und die Motorik als auch das Handeln scheinen nicht zu funktionieren.
Kennzeichen der Manie findet man auch bei „nicht kranken Menschen“ in Form von erhöhter Kreativität, Antriebssteigerung und eine erhöhte Energie mit einem Drang nach einer bestimmten Beschäftigung und dem nicht damit Aufhören können. Hinzu kommt ein verringertes Bedürfnis nach Schlaf und das Bewusstsein ganz großartig zu sein und wunderbares zu schaffen.
Dieser Sprung vom Gesunde ins Kranke, die Grenze zwischen Gesund und Krank, das Maß und die Verhältnismäßigkeit, wann Menschen so sehr leiden unter ihren Stimmungsschwankungen, wo diese nicht mehr reguliert werden können, wo der Gang zum Arzt unausweichlich ist, zeigt die Dokumentation von Arte wunderbar. Feinfühlig, dazu ein Hauch von Humor und am Ende sieht jeder, welch Einfluss diese Wechselbäder der Gefühle auf das Leben der Betroffenen haben kann und hat.

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